Schon vor einiger Zeit lief mir mit Zarafa eine für den Privatgebrauch nützliche Alternative zum Microsoft Exchange über den Weg. Inzwischen habe ich die Zeit gefunden, auf meinem eigenen Server einen Zarafa-Server in der Version 7.0 zu installieren.
Zarafa bietet alles, was man von einer Groupware erwartet – wenn man die richtige Editoion auswählt.
Zarafa Community | Zarafa Small Business | Zarafa Professional | Zarafa Enterprise | |
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Outlook-Unterstützung | 3 User | + | + | + |
Webaccess | + | + | + | + |
ActiveSync-kompabilität über Z-Push | + | + | + | + |
IMAP / POP3 Gateway | + | + | + | + |
iCal/CalDAV Gateway | + | + | + | + |
Erweiterter Multi-User-Kalender | + | + | + | |
Brick-level backup | + | + | + | |
Active Directory Toolkit | + | + | + | |
Unterstützung für Blackberry Enterprise Server | + | + | ||
Auto-Deployment Tools | + | + | ||
Hochverfügbarkeits-Unterstützung | + | + | ||
Unterstützung von ZCP Archivierung | + | + | ||
Multi-Organisations-Unterstützung | + | |||
Multi-Server-Unterstützung | + |
Nach der – relativ problemlosen – Installation präsentiert sich ein Webzugriff, der – wohl gewollt – sehr stark an Microsoft Outlook erinnert. In den ersten Fachzeitschriften tauchte schon die Information auf, dass mit einem der nächsten Updates und wahrscheinlich noch in diesem Jahr ein neues Webfrontend erscheinen wird, dass sich an Outlook 2010 orientiert.
Durch die Outlook-kompatiblen Schnittstellen ist Zarafa für Smartphone-User interessant, die gerne in diversen Clients ihre Kontakte, Mails und Termine syncron halten wollen und dabei nur ein System verwalten wollen – ohne dabei die hohen Lizenzkosten für den Erwerb und Betrieb eines Exchangsservers zu tätigen. Durch die mitgelieferten (und bei der Installation aktivierbaren) Gateways stehen auch sofort ein POP3 bzw. IMAP4-Server bereit.
Als Basis für den Mailtransport dient bei mir ein Postfix, mit Amavis und Spamassassin. Die Konfiguration wird klassisch über die Konsole gemacht, da ich in einigen Installationsversuchen mit der neuen Administrationskonsole Z-Admin erhebliche Probleme im IPv4/IPv6-Mischbetrieb hatte. Durch die übersichtliche Anzahl an Usern bei mir, ist auch die manuelle Administration nicht sonderlich problematisch. Zarafa besteht aus diversen Diensten, die unabhängig von einander die wichtigsten Aufgaben übernehmen können. Neben dem eigentlichen Zarafa-Server sorgen der zarafa-dagent, zarafa-ical, zarafa-licensed, zarafa-gateway, zarafa-indexer, zarafa-monitor und zarafa-spooler
für die richtige und zügige Bearbeitung der EMails.
Zur Steigerung der Performance ist es ratsam, Dateianhänge aus der Datenbank in das Dateisystem auszulagern. Das macht nebenbei auch noch die Datensicherung des Systems schneller, da die Datenbank nicht lange durch das Backup belegt wird.
In nachfolgenden Artikeln werde ich auf Feinheiten in der Zarafa-Konfiguration und Administration eigehen.
Wer schon einmal loslegen möchte: Eine sehr gute Installationsanleitung findet man im Übrigen bei Björn Kaiser.
Es gibt das freie Framework yaffas (yaffas.org) von der bitbone AG um zarafa zu installieren und zu administrieren. Ein Blick darauf lohnt sich.
Hallo Herr Enders,
das Produkt als solches ist mir bekannt – allerdings hatte ich bei der initialen Einrichtung massive Probleme, die in meiner Konfiguration massive Probleme im Zusammenhang mit der IPv6-Konfiguration hervorbrachten. Aus diesem Grund bin ich zu dem Zeitpunkt hier nicht weiter auf yaffas eingegangen.